Mr. Hai Shabuki Toro-Nigiri

Mr. Hai Shabuki: Running Sushi vom Feinsten in Berlin-Wilmersdorf

Auf meiner Suche nach den besten Sushi-Läden der Republik stieß ich in Berlin auf einen heißen Tip in einer Hotel-Broschüre: Mr. Hai Shabuki in Berlin Wilmersdorf. Ein dickes Lob an die Kreativlinge des 25hours Bikini-Hotels, die jedem ihrer Gästen einen Insider-Guide an die Hand geben, in dem die Angestellten des Berliner Szene-Hotels ihre persönlichen Ausgeh-Highlights beschreiben. Einer von ihnen schwärmte von tollem Sushi, und von diesem Moment an war klar, dass kein Weg an diesem Laden vorbei führte.

Zwei Tage später saßen wir dann zu später Stunde an der Bar des Mr. Hai Shabuki und ergötzten uns an den opulenten und extrem kreativen Kreationen, die auf dem Förderband an uns vorbei kreiselten. In der Mitte der Bar werkeln bis zu drei Köche in aller Ruhe vor sich hin. Sie bereiten vornehmlich die à la Carte-Gerichte zu, was abfällt landet beim Running Sushi – so zumindest unser Eindruck, denn zeitweilig war das Band etwas leer. Das ist dann aber auch der einzige Aspekt, der uns negativ auffiel und im Grunde auch zu vernachlässigen war, denn die jungen Männer hinter der Bar erfüllten uns jeden Sushi-Wunsch in kürzester Zeit, sodass wir tatsächlich nur selten zum Band griffen.

Was das Mr. Hai Shabuki auf den ersten Blick von Standard-Sushi-Läden unterscheidet, sind die Nigiri-Sushi. Sie sind dick mit Fisch belegt, dezent verziert und kommen in einer Größe daher, die ihren Preis von 4-6 Euro/2 Nigiri definitiv rechtfertigt. Der Geschmackstest bestätigte die Ausnahmequalität, die dort geboten wird. Perfekt zubereiteter Sushi-Reis und Fisch, den man sich frischer kaum vorstellen kann. Selbst gehobene Sorten wie Butterfisch und der fette Thunfischbauch Toro sind jederzeit griffbereit und kosten nur einen Bruchteil mehr als Standards wie Sake und Maguro-Nigiri. Obwohl ich seit Jahren dem Sushi verfallen bin, habe ich erst bei Mr. Hai Shabuki Butterfisch-Nigiri für mich entdeckt und zu meinem neuen Lieblingssushi befördert.

Die Jungs bei Mr. Hai Shabuki haben zudem eine schier unendliche Palette an Inside-Out-Kreationen zu bieten, die weit über klassische Alaska- und California-Rolls hinausgeht. Gunkan-Sushi im Gurkenmanten mit Lachs-Tartar, Inside-Out-Rollen mit Spargel, getoppt von flambiertem Lachs und gebettet auf eine leichte Teriyaki Majonnaise , gebratener Aal im Tofu-Mantel und die mittlerweile fast schon im Sushi-Mainstream angekommenen Age-Sushi im frittierten Gewand, dazu mindestens zwanzig weitere Sorten.

Nicht zu vergessen die japanischen Vorspeisen-Häppchen: Üppige Sashimi-Platten, Thunfisch in Sesam-Kruste auf Teriyaki-Spinat und Jakobsmuscheln in Butter gebraten, allesamt für 7,50 Euro. Sushi-Puristen werden aber gar nicht erst soweit kommen – zu faszinierend sind die Sushi-Kreationen. Eine gewisse Trauer erfüllte mich beim Verlassen des Lokals, weil ich nicht jede einzelne testen konnte.

Bei Mr. Hai Shabuki werden viele Dinge richtig gemacht, die für gutes Sushi essentiell wichtig sind: Die Qualität von Reis und Fisch ist sehr hoch, man legt Wert auf eine liebevolle Zubereitung traditionell japanischer Sushi-Bestandteile in Form von Nigiri, verschließt sich gleichzeitig jedoch nicht der kreativen Weiterentwicklung. Angestaubte California Rolls reißen heute niemanden mehr vom Hocker. Dieser Spagat zwischen japanischer Tradition, Verpflichtung zu Qualität und moderner Fusion-Cuisine gelingt im Mr. Hai Shabuki – das hat auch seinen Preis. Wer hier gesättigt nach Hause gehen will, sollte pro Person 20-30 Euro einkalkulieren.

Mr. Hai Shabuki
Olivaer Platz 9
10707 Berlin (Wilmersdorf)
Telefon: 030 88 62 81 37
Öffnungszeiten:

tgl. 12-24 Uhr
Mittagszeiten: 12-16 Uhr

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