Bärlauch-Chatschapuri

Chatscha-was? Das dachten wir auch, als wir diesen seltsamen Namen zum ersten Mal gehört haben. Was im ersten Moment eher an einen lateinamerikanischen Standardtanz erinnert, entpuppte sich bei genauerem Hinhören und Nachlesen als ein würzig-saftiges Gebäck aus Georgien. Auch wenn die Aussprache dieser landestypischen Spezialität anfangs etwas Übung bedarf ist, überzeugt ihr Geschmack gleich auf Anhieb. Von Marcel Hajnal

Kennen und lieben gelernt haben wir diesen etwas anderen Käsekuchen vor einiger Zeit bei einer Weinprobe. Dort wurde dieses mit Käse gefüllte Brot aus Hefeteig als Snack zu den verschiedenen Weinen gereicht. Chatschapuri ist das georgische Nationalgericht und wird dort zu fast jeder Tages- und Nacht-Zeit gegessen. Auch die FAZ hat bereits erkannt, welchen Stellenwert dieses Gebäck für das kleine Land im Kaukasus hat und schrieb: „Wann immer man in Georgien Präsidenten stürzte, Systeme veränderte, Kriege führte oder das Auseinanderbrechen des Territoriums beklagte, es geschah mit einem Mundvoll Chatschapuri und den Resten von Käsefäden am Kinn.“ Die Rezeptur ist wie so oft denkbar einfach und vielleicht auch deshalb so genial: Man nehme einen Hefeteig, füllt diesen mit einer ordentlichen Portion Käse und schiebt das ganze in den Ofen bis es außen herrlich knusprig und innen wunderbar saftig ist. Angesichts dieser einfachen Zusammenstellung verwundert es auch nicht, dass es gefühlte 327 486 verschiedene Rezepturen und Abwandlungen dieser Spezialität gibt. Die einen machen es mit Hefeteig, die anderen mit Blätterteig. Manche mit Kräutern, manche ohne. Da es ja zur Zeit hier an jeder Ecke nach Bärlauch duftet, haben wir das leckere Kraut genutzt um unserem Chatschapuri eine ganz besondere Geschmacksnote zu verleihen und es der Jahreszeit entsprechend anzupassen. Hier kommt unser Rezept für eine kleine Kuchenform mit 24 cm Durchmesser, welches für 4 Personen gut reichen sollte.

Für den Teig:

  • 250 g Mehl
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 Würfel Hefe
  • 1/2 TL Zucker
  • 125 ml Milch
  • 65 g Butter

Für die Käsefüllung:

  • 60 g Ziegenhartkäse
  • 80 g Fetakäse
  • 125 g Quark (Magerstufe)
  • 3 EL Creme Fraîche
  • 1 Ei
  • 1 Frühlingszwiebel
  • eine Handvoll Bärlauch
  • Salz, Pfeffer

Außerdem:

  • Etwas Öl für die Form
  • Mehl für die Arbeitsfläche
  • 1 Eigelb und etwas Milch zum Bestreichen

Und so wird’s gemacht:

Mehl und Salz in eine Schüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Milch kurz erwärmen und die Hefe mit dem Zucker darin auflösen. Die Hefemilch nun in die Mulde zur Mehlmischung geben und mit dem Mehl vom Rand her vermengen. Das Ganze mit einem Handtuch abdecken und 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Butter in einem kleinen Topf schmelzen und etwas abkühlen lassen. Zum Teig geben und alles gut miteinander verkneten. Zudecken und nochmals für 30 Minuten gehen lassen.

Inzwischen die Käsefüllung vorbereiten: Ziegenhartkäse fein reiben, Fetakäse mit den Händen zerbröseln und beides mit dem Quark, der Crème Fraîche und dem Ei verrühren. Die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden und unterrühren. Bärlauch fein hacken und ebenfalls mit unterrühren. Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Backofen auf 190 Grad vorheizen und die Springform mit etwas Öl einfetten. Den aufgegangenen Teig ein letztes Mal durchkneten und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis mit einem Durchmesser von 40-50 cm ausrollen und vorsichtig in die Form heben. Die Ränder sollen dabei deutlich überlappen und der Boden in der Form nicht zu dünn sein. Jetzt die Füllung auf den Teigboden geben und gleichmäßig verteilen. Nun vom Rand aus den Teig fächerförmig überlappend über die Käsemasse legen. In der Mitte den Teig zu einem kleinen Knoten zusammendrücken. Es soll auf jeden Fall keine Füllung mehr sichtbar und alles gut abgedeckt sein. Das Eigelb mit etwas Milch verrühren und das Chatschapuri damit bestreichen. Dann im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad für ca. 60 Min. backen. Nach dem Backen kurz abkühlen lassen und aus der Form lösen. Das Chatschapuri kann warm zum Bespiel mit etwas grünem Salat gegessen werden. Es schmeckt aber auch kalt super und ist ein idealer Snack für das nächste Frühlings-Pick-Nick.

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