Wiesenschaumkraut – Würziges Wildkraut mit milder Schärfe

Wiesenschaumkraut – die wilde Kresse. So könnte man das rosa blühende Kraut nennen, das im Frühsommer die Wiesen an manchen Stellen mit einem hellen Blüttenteppich überzieht. Wer sich einmal traut, einen kompletten Blütenstand vom Stängel abzubeißen, wird den Vergleich verstehen: Das Kreuzblütengewächs schmeckt intensiv würzig und ein wenig scharf, sein Aroma erinnert merklich an Gartenkresse.

Ist Wiesenschaumkraut essbar?

Wiesenschaumkraut ist nicht nur essbar, sondern ein echter Genuss, in der richtigen Dosis eingesetzt. Die einzelnen Bestandteile des hellviolett blühenden Krauts unterscheiden sich in Schärfe und Geschmack. Der Stängel ist etwas zäh und aus meiner Sicht ungenießbar, die Blätter sind zart aber recht scharf. Mild und fast nussig hingegen sind die Blüten, die ein Wiesenschaumkraut ja glücklicherweise in großer Zahl besitzt. Die kleinen Stiele, die vom Haupt-Stängel zu den Blütenständen führen, kann man getrost mitessen.

Wo wächst Wiesenschaumkraut?

In einigen Teilen Deutschlands ist das Wiesenschaumkraut eine rare Delikatesse, so zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern oder in Sachsen Anhalt, wo das es kurz davor ist, auf die Liste der bedrohten Gewächse zu wandern. Hier muss man ganz gezielt nach dem Wildkraut suchen und die Fundplätze wie Pilzsammler abspeichern. Es versteht sich von selbst, dass man beim Sammeln nachhaltig denken und nur eine kleine Menge mitnehmen sollte. Im Süden Deutschlands hingegen könnte das Wiesenschaumkraut fast schon als Unkraut durchgehen. Hier bei uns in Bayern wächst es auf den meisten Feuchtwiesen, und an Wegesrändern in Massen, von Anfang April bis Ende Mai, oft in der Nähe von kleinen Bachläufen oder Gewässern. In den südlichen Bundesländern muss man auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich großzügig am Wiesenschaumkraut-Bestand bedient.

Wie lässt sich Wiesenschaumkraut in der Küche einsetzen?

Das Wiesenschaumkraut ist eine herrliche Zugabe für jeden Salat, der noch einen Geschmacks-Boost benötigt. Gerade in Verbindung mit eher milden Salaten wie Kopf- oder Eisbergsalat setzt das Kraut intensive Akzente durch seine scharfen Senföle, die allerdings weniger scharf ausfallen als in Kresse. Als Topping wertet es jedes Gericht mit seinen schönen Blüten auf. Auch in einer Kräuterbutter lässt es sich hervorragend verarbeiten, dann am besten in Kombination mit anderen Wildkräutern.

Welche gesundheitliche Wirkung hat Wiesenschaumkraut

Es strotzt vor gesunden Inhaltsstoffen, sollte allerdings in Maßen genossen werden, da die enthaltenen Senföle – wie auch in der geschmacksverwandten Kresse – den Magen reizen können. In normalen Dosen verspeist, soll das Kraut durch seinen hohen Vitamin C-Gehalt antibiotisch wirken. Ein Tee darauf aufgebrüht wirkt angeblich schleimlösend und befreit die Bronchien. Für mich steht der Genuss-Aspekt allerdings im Vordergrund.

Du magst Wildkräuter und Pflanzen, die direkt vor der Haustür gedeihen: Dann probier doch auch mal Buchenkeimlinge. Das sind die jungen Triebe von Buchen. Sie ergeben einen herrlichen Salat.

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