Jeder hat Dinge zu Hause, die noch gut funktionieren, noch total in Ordnung sind, aber halt irgendwie langweilig, öde, vom letzten Jahrhundert oder eben einfach nicht mehr zu einem passen. Wenn man dann keine Lust, kein Geld hat oder einfach ein Fan von Recycling ist, dann kommt irgendwann die Zeit, sich den hässlichen Eichentisch, die schreckliche Lampe von Oma oder eben die langweilige Kommode von Ikea mal vorzunehmen.
Bei mir kam der Tag jetzt auch. Die alte Ikea-Kommode, die ich damals noch schlicht und modern fand, passt einfach nicht mehr in den Raum. Es zog mich deshalb in den Baumarkt – und um mein Kommoden-Remake möglichst günstig zu gestalten, wollte ich versuchen, sie mit einfacher Wandfarbe statt mit teuren Lacken zu gestalten. Sieht man sich etwas im Internet um, stößt man bei diesem Thema schnell auf unterschiedliche Meinungen. Wandfarbe hält nicht so gut, sei nicht so strapazierfähig, zu dickflüssig – so die Ansichten. Aber die DIY-Gemeinde ist natürlich experimientierfreudig und so gibt es auch einige Rezepte und Anleitungen, die zeigen, wie man mit Wandfarbe ein gutes Ergebnis erzielen kann. Oft habe ich über verdünnte Farbe und mehrere Anstriche gelesen. Nun wollte ich den Test wagen, die Farbe – so wie sie ist – zu verwenden.
Ihr solltet natürlich euer Möbelstück vorher anschleifen, falls es nicht zufällig rohes Holz ist. Dann kann es auch schon losgehen. Ich musste die Kommode teilweise auseinander nehmen, um besser an alle Stellen zu kommen. Das hieß: Schubladen raus, auseinander schrauben, auch die Griffe mussten selbstverständlich abmontiert werden. Dann begann ich mit dem Grundgerüst der Kommode und schnell wurde mir klar, dass zwei Anstriche nötig waren, um die ideale Deckkraft zu erreichen. Die Farbe trocknete aber sehr schnell und in der Trockenphase strich ich die Schubladenfronten. Ich beließ es bei den Fronten weil die Seitenteile aus rohem Holz bestehen und ich das sehr schön fand. Um Zeit und Farbe zu sparen habe ich etwas getrickst und wirklich nur die sichtbaren Teile gestrichen. Wenn man das so machen will, sollte man aber vorher ganz genau von allen Seiten analysieren was sichtbar ist und was nicht.
Ich bin mit dem Ergebnis richtig zufrieden. Die Kommode hat einen sehr matten Look und die Farbe hat gut gedeckt, ist teilweise etwas grob im Auftrag, aber das stört bei diesem Look meiner Meinung nach nicht. Für einen ganz besonderen Hingucker habe ich die Schubladen am Ende mit einer Musterwalze bearbeitet. Ich wählte dazu einen Farbton, der ein paar Nuancen heller ist als der der Kommode. Nicht viel, gerade so, dass es sich leicht abhebt. Wer sich Sorgen um die Empfindlichkeit der Oberfläche macht, kann sie zusätzlich mit einem speziellen Wachs bearbeiten.
Noch ein letzter Tipp: Gerade wenn ihr die Farbe selbst angemischt habt, hebt etwas davon auf. Es gibt nichts Ärgerlicheres als einen Kratzer oder eine abgeplatzte Ecke. Doof, wenn dann die Farbe fehlt, um es auszubessern. Am Besten eignen sich diese kleinen Probedöschen dafür. Ich behalte sie und wasche sie gründlich aus. Sie sind total praktisch, da sie so klein sind und gleich einen Pinsel integriert haben. Wer sowas nicht zu Hause hat, nimmt einfach alte Tupperware oder Marmeladengläser.
Wem so eine Renovierungsaktion zu viel Aufwand macht, der sollte sich mal bei den Kollegen von Homify umschauen. Dort gibt’s außergewöhnliche Möbel und schöne Inspirationen für eure Wohnung.