Tempeh: Mit einem Schimmelpilz geimpfte, fermentierte Sojabohnen – zu einer Wurst geformt. Das soll tatsächlich schmecken? Wir sind zunächst skeptisch. Frittiert, gebraten oder mariniert lieben ihn gerade die Menschen in Indonesien, dem Herkunftsland des Tempehs. Hierzulande führt dieses traditionsreiche Produkt noch immer ein Schattendasein, mal abgesehen von der Vegan-Community, die Tempeh mittlerweile für sich entdeckt hat und als vollwertigen, delikaten Fleischersatz feiert. Ein potentielles Suchtmittel oder einfach nur ein kleiner Hype? Genau das haben wir uns gefragt und das mysteriöse Produkt aus der indonesischen Küche getestet. Von Lisa Schug und David Seitz
Fermentation ist ja ein Prozess, den man als unbedarfter Konsument von fermentierten Produkten nicht unbedingt genauer hinterfragen sollte. In unserem Kulturkreis wecken Bakterien und Pilze – die bei diesem Prozess eine essentielle Rolle spielen – nicht unbedingt ein behagliches Gefühl beim Essen. Dabei sind diese Zellkulturen für Delikatessen verantwortlich, die definitiv viele vermissen würden. Tabak, Sauerkraut, Whisky, Joghurt oder Sojasauce – allesamt Produkte, die seit langem die westliche Hemisphäre bereichern und ohne Fermentationsprozesse nicht entstehen könnten. In Asien steht man diesem Prozess offener gegenüber. Viele der Basisprodukte der asiatischen Küche sind Fermentationsprodukte, im Zentrum dieser Produktpalette steht dabei die Sojasauce, deren Herstellung manchen Europäer wohl zum Schaudern bringen würde, sofern er denn wüsste, in was er sein Sushi da dippt. Miso – eine Paste aus vergorenen, gedämpften Sojabohnen und Getreide – bildet die Grundlage unzähliger japanischer Gerichte, nicht zuletzt der Miso-Suppe, die oft einem Sushi-Menü vorangeht.
Weniger bekannt ist Tempeh, eine Spezialität, die aus Indonesien stammt und ebenfalls auf Basis von Sojabohnen hergestellt wird. Ungewöhnlich dabei: Auch im Endprodukt sind die fermentierten Bohnen, die mit einem Schimmelpilz geimpft wurden, noch sichtbar und geben dem Tempeh seinen charakteristischen Crunch. Wir haben Tempeh getestet – ein Produkt, das vielen Liebhabern der asiatischen Küche noch fremd und mysteriös erscheint. Gerade in veganen Kreisen gilt Tempeh jedoch schon seit geraumer Zeit als absoluter Geheimtipp zur Fleisch-Kompensation. Wir bereiten ihn mit Reisnudeln, viel Limettensäure, Koriander und Erdnüssen zu – die Würze spendiert die artverwandte Sojasauce. Unser Fazit: Zurecht gehypt, nur leider sehr teuer. Tempeh erhält man bisher nur zu horrenden Preisen in gut sortierten Bio-Märkten.
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Ich habe nur mal eine Frage, ich konnte nirgendwo finden, wie groß die Springform sein soll!?