Der Stollen für die Queen kommt direkt aus Neuperlach: Die Bäckerei Brücklmaier im Portrait

Wusstet ihr, dass die Queen im Buckingham Palace jedes Jahr einen Christstollen aus Neuperlach isst? Diese Geschichte ist prädestiniert für „Munich Food Stories“ – in unserem Sammelsurium an besonderen Food-Geschichten aus München reiht sich die Bäckerei Brücklmaier mit ihrem Stollen in. Wie es genau dazu kam, dass die Familie Brücklmaier für das britische Oberhaupt Krönchen aus Kakao auf den Stollen pudern darf, seht ihr im Video!

Wie der Stollen zur Queen kam

Eine zufällige Begegnung auf der Wiesn gab den Anstoß. Zwischen Maß und Brathendl traf Bäckermeister Sebastian Brücklmaier einen britischen Koch und schickte ihm wenige Wochen darauf als kleine Freude zur Weihnachtszeit einen Stollen auf die Insel. Dass besagter Koch der Chefkoch der Queen war und somit der Stollen auf direktem Wege ins britische Königshaus gelangte, mag ein glücklicher Zufall sein; dass die Queen nun schon das 4. Jahr Stollen dort bestellt, adelt den Stollen endgültig. Heute pudert er – exklusiv für die Queen und für Munich Food Stories – eine Krone aus Kakao auf den Stollen als Erkennungsmerkmal für den, der auch tatsächlich bei der Queen landet. Große Lobeshymnen können man von der Royal Lady allerdings nicht erwarten, das größte Lob sei der Teller, der von der Queen leer in die Küche zurückgegeben wird – so wie bei Sebastians Stollen.

Die 6. Generation an Bäckern

Sebastian Brücklmaier ist 29 Jahre alt und bildet die 6. Generation in der Familienbäckerei Brücklmaier. Die Faszination für das Backhandwerk hat er als Kind in die Wiege gelegt bekommen und griff nach dem Abitur nach den Sternen. Nach der Bäckerausbildung und der Konditorausbildung ist er heute Bäckermeister und das Gesicht hinter dem Stollen. „Das Faszinierende ist, dass man aus den simplen Rohstoffen wie Mehl, Wasser, Salz und Hefe so geniale Produkte zaubern kann.“ Sebastian arbeitet mit dieser simplen Palette an Zutaten ausschließlich mit höchster Qualität und Präzision und kreiert Backwaren, die jedes Jahr Preise abräumen und in die ganze Welt verschifft werden. Dass er die Sultaninen aus Australien beziehe und seine Stollen dann nach Australien bestellt werden, fühle sich für ihn ganz besonders an, erzählt er uns. Egal, ob die Stollen von der Queen geordert, ans andere Ende der Welt verschickt oder in einer der acht Filialen von Münchnern mitgenommen werden: In jeden Stollen fließt Sebastians volle Hingabe.  „Das zeichnet einen Bäcker auch aus, der arbeitet nur für den Geschmack – und wenn es dann solchen Leuten schmeckt – da gibt’s nichts Schöneres.“

Zeit, Leidenschaft und viele in Rum getränkte Nüsse

Der Stollen bestand bis zum 15. Jahrhundert als Fastenessen nur aus Wasser, Hefe und Mehl. Heute spickt man den Stollen mit all dem, was ihn zum perfekten weihnachtlichen Gebäck macht: Er wird mit weihnachtlichen Gewürzen und in Rum eingelegten Sultaninen und Nüssen hergestellt und mit einer feinen Puderzuckerhaube bestäubt. Der Stollen ist eine Liga für sich – weder Brot noch Kuchen, ob zum Frühstück oder zum Kaffee. In der Bäckerei Brücklmaier arbeitet man an der Saftigkeit des Stollens vor allem durch den hohen Anteil in Rum eingelegter Früchte. Diese machen etwa 50% des Stollenteiges aus und dürfen einen gesamten Tag im Rum ruhen.

Dazu kommt die richtige Menge Butter, regionale und naturbelassene Rohstoffe und viel Leidenschaft und Zeit, die der Teig braucht, um wirklich gut zu werden. Vom Einweichen bis zum Verpacken vergehen vier ganze Tage. Was den „Münchner Kindl“ Stollen vom 0815-Stollen unterscheidet, ist die Auswahl der Nüsse. Sebastian verwendet dazu die Königin der Nüsse, die Macadamia. Gegessen wird er im Buckingham Palace sieben Tage lang ab 17.12 zur High-Teatime um 17 Uhr.

Hier passiert die Magie

Das Stammhaus der Bäckerei Brücklmaier ist in Neuperlach in der Neubiberger Straße 11. Ihr bekommt den Münchner Kindl Stollen (neben Butterstollen, Mandelstollen, Marzipanstollen, Nussstollen und Mohnstollen) auch noch hier:

  • Fasangarten – Minnewitzstraße 41
  • Daglfing – in der Riemer Straße 199, im OBI
  • Michaeliburg – Zehntfeldstraße 139
  • Neubiberg – Äußere Hauptstraße 16
  • Ramersdorf – Führichstraße 41
  • Unterhaching – Hauptstraße 55
  • Parsdorf – Taxetstraße 1

Holt euch einen Stollen, genießt die letzten weihnachtlichen Tage und wir von Munich Food Stories wünschen euch eine weiße Weihnacht und einen guten Rutsch!


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