Tomatensalat ist ein derart generischer Begriff, dass eine Internet-Recherche dazu wohl Tausende unterschiedliche Rezepte zu Tage fördern würde. Ich wage gleichzeitig zu behaupten, dass 95% dieser Salate Mozarella, Basilikum und Balsamico in der Zutatenliste ausweisen. Dutzendfach gegessen, immer ganz fein, aber auch bei guten Zutaten finde ich die klassische italienische Caprese nicht mehr allzu aufregend.
Gute Tomaten: Eine Seltenheit
Nun begab es sich vor einiger Zeit, dass ich über ein paar extrem aromatische Tomaten stolperte. Solche von einer Qualität, dass man in Deutschland fast etwas erschrickt ob des kräftigen Aromas. Eine Kindheits-Oma-Garten-Erinnerung, die wässrige Discounter-Tomaten schon lange verdrängt haben. Aromatische Tomaten sind leider eine absolute Seltenheit und daher auch ein Grund dafür, warum Sternerestaurants wie das Sosein einfach mal drei Scheiben richtig guter Tomaten als Gang servieren. Weil’s eben was ganz Besonderes ist.
Was macht man also mit großartigen Tomaten? Ich würde sagen: Man erschlägt sie nicht mit der wuchtigen Ätherik eines Basilikums und auch nicht mir der tiefen süße eines alten Balsamicos. Mein Rezept für einen sommerlichen Tomatensalat lässt den Tomaten die Hauptrolle auf dem Teller, mit umschmeichelnden Zutaten für Säure, Fett und etwas Crunch. Die wichtigste Erkenntnis bei diesem Rezept: Zitronen (speziell Amalfi-Zitronen und solche der Sorte Cedri – mit viel Albedo) eignen sich nicht nur als Säurespender, sondern man kann sie wunderbar mitsamt Schale als akzentuierendes Salat-Gemüse in feine Scheiben schneiden. Voraussetung natürlich: Bio-Qualität.
Cremiger Schmelz und Säurespitzen
Die Zitrone spendiert leichte Bitternoten aus dem weißen Albedo, Säurespritzer sobald die Saftkammern aufbrechen und eine sommerliche Frische, die der Saft allein nicht liefert. Die gerösteten Pinienkerne knacken beim beißen und schmecken röstig-süß. Burrata funktioniert immer ideal, um feine Zutaten mit ihrem cremigen Schmelz zu verbinden und dabei schmeckt man die herrlichen Tomaten noch durch. Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch das Olivenöl: Sehr puristisch eingesetzt kommt das volle, nussige Aroma so richtig zur Geltung. Meine Empfehlung? Das Venta del Barón* ist auch 2020 wieder als eines der besten europäischen Olivenöle ausgezeichnet worden.
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Und wie schmeckt der Salat? Ohne Übertreibung: Es gab ihn diesen Sommer schon mehr als fünf mal, teilweise als leichten Lunch, aber auch als Beilage zum ganzen Fisch im Ofen.
Der beste Tomatensalat
Zutaten
- 4 hochreife aromatische Tomaten (gerne bunt)
- 1/2 Cedri-Zitrone (Bio ist Muss)
- 1 Burrata
- 50 g Pinienkerne
- bestes Olivenöl
- grobes Meersalz & Pfeffer
Anleitungen
- Tomaten waschen und in Scheiben schneiden. Die Zitrone halbieren und von einer Hälfte ca. 10 hauchfeine Scheiben abschneiden, dabei die Kerne entfernen. Tomaten und Zitronen auf dem Teller anrichten.
- Burrata in feine Flocken zupfen oder schneiden und auf dem Salat verteilen. Alternativ ganze Mini-Burratas verwenden. Pinienkerne ohne Fett goldbraun anrösten und auf dem Salat verteilen. Mit dem Saft aus der zweiten Zitronenhälfte beträufeln. Etwas Olivenöl darüber geben und mit Salz und Pfeffer würzen.
Guten Appetit, ihr Lieben! Wenn euch dieser grandiose Tomatensalat gefällt, solltet ihr auf jeden Fall auch unsere Rezepte für diesen klassischen Brotsalat, dieses tolle Fenchel-Carpaccio und warum nicht? unsere ultra-cremigen Zitrone-Zoodle mit Mascarpone und gerösteten Tomaten ausprobieren.
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