Alter Schwede: Åkes Welt
Naimakka in Nordschweden: Ein Ort, an dem -30 Grad keine Grenzerfahrung sondern jährliche Winter-Routine sind. Die kleine Wetterstation, die dort vor vielen Jahren installiert wurde, sendet täglich Wetterdaten in die ganze Welt. Denn auch dort, wo das Wetter nicht zum Urlaubmachen einlädt, muss es einen Wetterbericht geben. Åke Siikavupois kümmert sich darum, dass die ganze Welt täglich über die Wetterlage am kältesten Ort Schwedens Bescheid weiß. Leben in der Kältehölle Skandinaviens, mitten im Nichts? Åke hat sich für dieses Leben in der Einsamkeit entschieden. Sein Leibgericht: Gut abgehangenes, trockengereiftes Rentierfleisch mit Kartoffeln. Doch auf Dauer macht alleine essen keinen Spaß – das hat auch Ake erkannt.
Akes Traum von neuen Freunden
Der Heiztechnik-Anbieter Vaillant hat dem Leben des 80jährigen Ake Siikavupois mit „Alter Schwede“ eine ganze Website gewidmet und erzählt dabei die Geschichte, wie Åke mit Hilfe einer Wärmepumpe dafür sorgte, dass Menschen ihn in seinem kleinen Refugium aufsuchten und ihm Gesellschaft leisteten. Im Video sehr ihr, wie Åke mit einem leicht manipulierten Wetterbericht ein mysteriöses Wetterphänomen entstehen lässt, das Meteorologen anlockt.
Die Suche nach dem mysteriösen Wetterphänomen
Auf „Alter Schwede“ sehr ihr wie Meteorologe Dr. Alexander Hildebrand von wetter.com und Lasse Rydqvist vom schwedischen Aftonbladet sich auf den Weg nach Naimakka machen: Der Grund: Die kleine Wetterstation, die normalerweise durchgehend Temperaturen im Minusbereich meldet, zeigt plötzlich Werte von 25 Grad. Die Reise führt sie in eine Gegend, die im Sommer nur mit dem Boot und im Winter über Straße aus gefrorenem Wasser zu erreichen ist. Mitten im Schnee finden sie den Rückzugsort von Åke und von 25 Grad scheint zunächst keine Spur. Sein Geheimnis versteckt sich in einem Zelt, das er um seine Wetterstation aufgespannt hat. Dort hat er es sich kuschelig warm eingerichtet und empfängt die Meteorologen im leichten Pulli bei einer Tasse Tee, während draußen der eiskalte Polarwind weht. Möglich macht das eine Wärmepumpe von Vaillant, die das Innere des Zelts auf sommerliche Temperaturen heizt.
Ob Åkes charmanter Lockversuch mithilfe der Vaillant-Pumpe sich tatsächlich exakt so zugetragen hat? Man weiß es nicht genau. Fakt ist: Es wäre nur menschlich, sich in der Einödnis Schwedens etwas Gesellschaft zu wünschen – und die Idee, sich ein paar Gäste mittels manipuliertem Wetterbericht einzuladen, lässt dann auch die beiden Meteorologen mit einem Schmunzeln zurück.
Dry Aged Elch – selbstgejagt
Einmal bei Åke zum Essen eingeladen zu werden, gleicht in meiner Vorstellung frappierend dem Wunschtraum, einmal im Fäviken von Magnus Nilsson zu essen. Ebenfalls ein abgelegener Ort, auch in Schweden, auch mit Selbstversorger-Philosophie. Nur etwa 500 Kilometer weiter südlich und mit deutlich mehr Gästen als Åke es wohl jemals haben wird. In Wahrheit aber lebt Åke genau das, was im Faviken inszeniert wird: Die absolute Reduktion auf das Nötigste im Leben und volle Fokussierung auf die eigenen Sinne. Selbst jagen, selbst lagern, im Einklang mit der Natur. Dry Aged Elch am kleinen Lagerfeuer – das wäre für mich ein Moment für die Ewigkeit. Für Åke ist das Alltag.