Weißwursteis, Olivenöleis, Senfeis – einfach nur abartig oder doch die neue Eis-Sensationen des Sommers? Seit Mai kann man beim „Verrückten Eismacher“ in der Münchner Amalienstraße absoult skurrile Eissorten testen. Matthias Münz – der kreative Kopf hinter der Geschäftsidee – stellt mit seinen Kreationen den Geschmackssinn seiner Kunden auf eine harte Probe, denn die Kreuzung aus deftiger Wurst und süßem Milcheis sorgt für eine Mischung aus undbändiger Neugier und Irritation bei seinen Kunden. Auch wir wollten wissen wie die unkonventionelles Sorten entstehen und waren mit der Kamera dabei, als aus Weißwürsten Speiseeis wurde. (Für beste Qualität HD-Modus anschalten) Von David Seitz
Der Blick auf diese Eisvitrine weckt Gelüste – zumindest im ersten Moment: Denn beim genaueren Hinschauen folgt der Eis-Schock: Biereis, Senfeis, Wursteis oder Olivenöleis – all das kann der mutige Eisesser in Münchens wohl verrücktester Eisdiele testen. Hinter den ungewöhnlichen Sorten steckt – wie kann es anders sein – der verrückte Eismacher. So nennt sich Matthias Münz und so heißt aus seine neue Eisdiele, in der er regelmäßig für geschmackliche Irritationen und Erheiterung sorgt. An diesem Morgen steht eine weitere Kurisosität auf dem Plan: Weißwursteis. Und natürlich stecken da dann auch echte bayrische Weißwürste drin. Eis aus Weißwürsten – geschmacklos findet das der Eismacher keinenfalls. Die Rezeptur für das Weißwurst-Eis ist genauestens ausgeklügelt, die Basismischung für alle Eissorten kocht der Eismacher zusammen mit den Weißwürsten einmal auf – anschließend püriert ein riesiger Mixsstab die milchige Masse und die Würste zu einer homogenen Flüssigkeit. Für 10 Minuten verschwindet die Masse voll Weißwurst-Aroma in der Eismaschine, dann erntet der verrückte Eismacher die ersten Ladungen seiner wahrlich verrückten Kreation. Wüsste man nichts von den fleischigen Zutaten könnte man annehmen es sei Zitroneneis – doch Bruder Uli macht den Geschmackstest. Ein ambivalentes Erlebnis: Aromatisch und süß sagen die einen, seltsam oder sogar eklig sagen die anderen – doch das ist Michael Münz egal. In seinem Eis-Wunschtopf landen noch viel skurrilere Wünsche – doch selbst der verrückte Eismacher stößt irgendwann an die Grenzen des guten Geschmacks. So verrückt wie der Eismacher selbst ist auch sein Laden – fast schon psychadelisch anmutende Gemälde verzieren die Wände. Wenn man so möchte, das perfekte Ambiente für kulinarische Grenzerfahrungen.