Als ich zum ersten Mal vietnamesisches Reispapier in den Händen hielt, hatte ich eine Assoziation, die vermutlich jeder Sommerrollen-Fan schon einmal hatte. Ihr wisst wovon ich spreche. Der erste Biss in die gummiartigen, prall gefüllten Reispapierrollen war ambivalent. Was drinnen auf mich wartete, ließ mich die Hülle dann aber für einen kurzen Moment vergessen: Shrimps, Reisnudeln, Gemüse, Koriander und Nüsse – die ich in ein kleines Schälchen mit Fischsauce dippte. Eine echte Erleuchtung! Das war damals, bei Ms. Vy in Hoi An, wo ich zum ersten mal ganz intensiv mit der Landesküche Vietnams in Berührung kam. Und ich begriff: Dieses Reispapier ist eine geniale Möglichkeit, Zutaten und Aromen zu bündeln, ohne ihren Geschmack weiter zu beeinflussen.
Sommerrollen neu interpretiert
Reispapier kann man mittlerweile in jedem Asia-Markt kaufen, 100 Blatt kosten ca. vier Euro und sie halten sich ewig. Diese Blätter bestehen aus Wasser und Reismehl und schmecken nach nichts, was ihr großer Vorteil ist. Denn im Gegensatz zu Wraps, Nori-Blättern oder anderen Umhüllungs-Materialien, lassen sie den Geschmack der Füllung unverändert durchscheinen. Apropos durchscheinen: In Wasser eingeweicht werden die Reisblätter nahezu transparent, sodass bereits der Anblick Gelüste auf das Innenleben weckt.
Diese Eigenschaften laden natürlich zum Experimentieren ein. Sommerollen in ihrer klassischen Zubereitungsart habe ich nun schon oft genug gegessen, daher habe ich die ersten frühsommerlichen Anklänge dazu genutzt, meine eigenen Sommerrollen-Interpretationen auszutüfteln. Teil eins kommt hier- meine Roastbeef-Rollen mit Mandarinen, Minze und Mais. (Die Alliterationen sind purer Zufall :). Gebettet habe ich meine Rolle auf eine cremige Cashew-Mandel-Butter mit zarter Kokos-Note. Wer das Glück hat, einen Hochleistungsmixer wie den Vitamix zu besitzen, kann die Nüssen mit etwas Kokosmilch binnen Sekunden zu einer feinen Creme aufmixen. Die lässt sich entweder direkt in die Rollen streichen oder – die schönere Variante – als Dip dazu servieren.
Zutaten für 4 Roastbeef-Sommerrollen
- 4 Reisblätter
- 150 Gramm Roastbeef-Aufschnitt
- 2 Mandarinen
- 1 Bund Minze
- 4 Stangen Babymais
- eine handvoll Röstzwiebeln
- 100 Gramm Mandeln
- 100 Gramm Cashew-Nüsse
- 50 ml Kokosmilch
- 1 Schuss Sojasauce
- 1 Spritzer Limettensaft
Zubereitung der Roastbeef-Sommerrollen
Für den Dip die Nüsse und die Kokosmilch in einen starken Mixer geben und auf Powerstufe zu einer cremigen Butter aufmixen. Mit Sojasauce und Limettensaft abschmecken.
Alle Zutaten für die Füllung bereitstellen. Ein Reisblatt in einer flachen Schale mit Wasser für etwa 40 Sekunden einweichen, bis es eine gummiartige-Konsistenz hat und keine harten Stellen mehr aufweist. Auf einen Teller legen und in der Mitte des Blattes parallel zur Tischkante einen Streifen der Zutaten legen. Der Streifen sollte etwa 3 cm breit sein und zu den Außenseiten rund 4 cm Platz lassen. Nun klappt man die äußeren Seiten des Reisblattes über die Füllung (siehe Bild unten) und rollt das Blatt anschließend von unten über die Füllung nach oben, wo es sich von selbst verklebt.
Einen Löffel der Cashew-Mandel-Butter auf einem Teller verstreichen und die Sommerrollen entweder ganz oder halbiert darauf anrichten. Mit Röstzwiebeln bestreut servieren.
Guten Appetit, ihr Lieben :)! Wenn ihr Lust habt, folgt uns doch auf unserer Facebook-Fanpage oder unserem Instagram Account – Wir würden uns freuen. Und damit ihr regelmäßig über neue oder saisonale Rezepte informiert werdet, tragt euch doch unten in unser Newsletter ein!