Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Riesenbovist?
- Genießbarkeit & Verwechslungsgefahrt
- Zubereitung & Rezept
- Weitere kuriose Pilze
- Buchempfehlung
Riesenboviste: Giganten der Pilzwelt
Ob ihr es glaubt oder nicht: Das hier oben ist nur ein kleines Exemplar dieser außergewöhnlichen Pilzart. Riesenboviste können bis zu einem halben Meter lang und hoch werden und gut und gerne 20 Kilogramm wiegen. Aus der Ferne könnte man sie deshalb durchaus mit einem Schwan oder einem kleinen Schwein verwechseln. Jedenfalls bietet dieser Pilz genug Material, um einige Großfamilien satt zu machen, sofern ihn überhaupt jemand erkennt. Denn kaum jemand hat diesen außergewöhnlichen Pilz auf dem Genuss-Radar, dabei ist er ein vorzüglicher Speisepilz. Hat man auch nur einen gefunden, ist das Abendessen definitiv gesichert. Der Riesenbovist stammt aus der Familie der Wiesenchampignons und erinnert sowohl in Geruch als auch geschmacklich an seine Artgenossen. Dezent pilzig, mit fleischiger Konsistenz nach dem Braten und optisch sowieso ein absoluter Hammer.
Kaum Verwechslungsgefahr
Verwechslungsgefahr besteht beim Riesenbovist kaum. Durch seine gigantischen Ausmaße unterscheidet er sich von jedem anderen Pilz. Dennoch ist Vorsicht geboten: Nur schneeweiße, junge, straffe Riesenboviste eignen sich zum Verzehr. Nur wenn der Bovist pilzig frisch riecht und im Inneren keine dunklen Verfärbung zeigt, sollte man ihn essen. Sobald er beginnt, sich gelb-bräunlich zu verfärben und sein Geruch muffelig, harnartig ausfällt, lässt man ihn besser einfach stehen, denn dann hat er seine beste Zeit hinter sich und ist ungenießbar – giftig allerdings nicht.
Riesenbovist: Als Schnitzel ein Genuss
Am besten schmeckt der Riesenbovist, wenn man ihn als Schnitzel zubereitet – in etwa zwei Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Mit Salz und Pfeffer gewürzt, in eine Eiermasse getunkt und in Semmelbröseln gewendet. Dann in Butterschmalz schwimmend ausgebacken. Ganz mutige Genießer essen ihn sogar roh, für einige Stunden mit etwas Zitronensaft mariniert, als Salat. Fest steht: Ein Riesenbovist in der Pfanne ist ein absoluter Glücksfall. Auf deutschen Wiesen zu Hause und doch irgendwie total exotisch.

Schnitzel des Riesenbovist
Zutaten
- 1 Riesenbovist
- 50 g Salz
- 200 g doppelgriffiges Mehl (z.B. Wiener Grießler)
- 300 Semmelbrösel (perfekt: aus Kaisersemmeln)
- 1 kg Butterschmalz
Anleitungen
- Die Aussenseite des Riesenbovist mit einer Pilzbürste (z.B. diese*) säuber. Da ihr voraussichtlich nicht den kompletten Pilz verbrauchen werdet, solltet ihr vermeiden ihn zu waschen, zumindest den Teil den ihr erst in den nächsten Tagen verbrauchen werdet da die Feuchtigkeit Faulen fördern kann (ihr könnt einen frischen, angeschnittenen Pilz durchaus 3-4 Tage im Kühlschrank lagern)Dann mit einem langen und schön scharfen Messer 4 große Scheiben des Pilzes herunterschneiden.
- Panierstation aufbauen: Das Mehl in einen Teller geben – oder noch besser: ein Panierset* verwenden -, im nächsten die Eier kräftig verquirlen und die geschlagene Sahne unter die Eiermasse heben – in den letzten Teller dann die Semmelbrösel geben.
- Die Scheiben salzen, in Mehl wenden, durch die Eiermasse ziehen, kurz abtropfen lassen und in die Semmelbrösel legen. Die Semmelbrösel ganz leicht anzudrücken.
- In einer Pfanne den Butterschmalz auf etwa 170 Grad erhitzen und das erste "Schnitzel" hineinlegen. Während dem Braten die Pfanne schwenken so dass das Fett immer wieder über die obere Seite schwappt. Sobald die Unterseite schön goldbraun ist, das "Schnitzel" umdrehen und von der anderen Seite garen.
- Sobald das "Schnitzel" von beiden Seiten goldbraun gebacken, auf einem Küchenpapier kurz abfetten lassen und sofort auf einen Teller geben und servieren, am besten zusammen mit einem frischen Gartensalat.
Pilze selbst züchten
Wüsstet ihr übrigens, dass manche Pilze ganz einfach zuhause gezüchtet werden können? Die Riesenbovist ist zwar ein ausschließlich wild wachsender Pilz, jedoch könnt ihr Champignons, Austernseitlinge oder auch Shiitake-Pilze mit der richtigen Starterkultur selbst züchten. Eine Starterkultur mit allen nötigen Anweisungen bekommt ihr zum Beispiel bei Pilzbrut*.
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Empfehlungen
Wie immer wenn es um Pilze geht, gilt: Nachschlagen, von Experten überprüfen lassen und essen auf eigene Gefahr!
Grundsätzlich solltet ihr euch auf jeden Fall ein gutes Bestimmungsbuch zulegen. Damit könnt ihr schon so einiges selber identifizieren und lernt auf jeden Fall immer einen Menge dazu. Wir empfehlen dieses Pilz-Bestimmungsbuch für den Einstieg in die Welt der Pilze und ihr könnt es bequem mit in den Wald nehmen.
Dieses tolle Buch von Andreas Gminder* ist auchabsolut empfehlenswert da es zusätzlich zu den Beschreibungen auch Rezeptinspiration bietet!
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Und für alle, die sowieso schon die ganze Zeit in den Wäldern rumkraxseln, empfehlen wir dieses super praktische Pilzmesser von Opinel* mit dem ihr Dank kleinen Pinsel den Ggröbsten Dreck direkt Vorort entfernen könnt.
Weitere kuriose Pilze

Ein Dankeschön geht an meine Eltern, die mir ihren Fund so liebevoll dokumentiert haben.
Als begeisterte Pilzesammler haben wir letztes Jahr das Glück gehabt, uns noch durch weitere kuriose Pilze probieren zu können:
- Die krause Glucke: Ein grandioser jedoch seltener Speisepilz, mehr dazu hier.
- Das Hexenei der Stinkmorchel: Eher eine Kuriosität als wirklich für eine Mahlzeit geeignet, da man die „Eier“ nur schwer findet und der essbare Teil sehr klein ist. Aber begeisterte Pilzesammler sollten es auf jeden Fall probieren! Mehr dazu hier.
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