Sommerwiesen und mich verbindet eine große Hassliebe. Wenn ich von einem Spaziergang zurückkehre, könnte man meinen, ich hätte vor Freude geweint. Trotz überbordender Emotionen, die eine Wiese voller Wildblüten und Kräuter tatsächlich in mir auslöst, ist der Grund für die Tränen meine Süßgräser-Allergie. Doch der Juckreiz kann meinen Sammel-Drang nicht unterdrücken. Sobald es draußen sprießt und blüht, bin ich nicht zu halten. Eine blühende Sommerwiese ist für mich mittlerweile wie ein reich gedeckter Tisch. So vieles davon ist nicht nur essbar, sondern eine exklusive Delikatesse. Diese mal habe ich eine kleine Blüten-Auswahl getroffen und sie als Wildblütenbutter verarbeitet. Der heimliche Star darin: Die Platterbse.
Wildblüten: Die heimlichen Stars der Sommerwiese
Die Aromen-Bandbreite von Wildkräutern setzt sich in ihren Blüten fort. Der Unterschied: Durch Pollen und andere Blüten-Bestandteile haben sie einen leicht höheren Fett-Anteil, was zu einem teils intensiveren Geschmack beiträgt. Wildblüten schmecken von nussig bis scharf über säuerlich bis süßlich, mit ganz charakteristischen Aromen. Ich habe mich bei meinem Beutezug durch die Sommerwiese vor allem auf zwei Blüten gestürzt: Gänseblümchen und Platterbsen-Blüten. Dazu gesellen sich einige Schnitlauchblüten, die man streng genommen auch zu den Gartenkräutern zählen könnte – aber sei’s drum. Durch die großen violetten Blütenbüschel des Schnittlauchs erhält die Butter wichtige Würze. Ein paar Bärlauchblüten wären eine ideale und tatsächlich wilde Alternative dazu. Gänseblümchen schmecken dezent nussig und mild, während die Platterbse der Butter ihren einzigartigen Einschlag gibt. Sie gehört – wie die Gartenerbse zu den Schmetterlingsblütlern aus der Familie der Hülsenfrüchtler und wächst auf nahezu jeder Wiese der nördlichen Hemisphäre. Kein Wunder also, dass die Blüten das Aroma frischer, roher Erbsen in sich tragen und in die Butter abgeben, die mit ihrem immensen Fettgehalt jeder Aroma-Komponente einen gigantischen Schub erteilt.
Zu Beginn meines Wildblütenbutter-Experiments war ich mir nicht sicher, ob meine Kreation – abgesehen vom blumigen Klang – irgendein Glücksgefühl auslösen würde, doch am Ende war die Butter der Renner beim Abendessen – abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Zucker und etwas Zitronensaft. Die Wildblüten entfalteten so viel Aroma-Kraft, dass sie sich selbst gegen dunkles Körnerbrot behaupten konnten.
Zutaten für eine Portion Wildblütenbutter
- 10 Schnittlauchblüten
- 40 Gänseblümchen
- 40 Blüten der Platterbse
- 150 Gramm zimmerwarme Butter
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Zitronensaft
Zubereitung der Wildblütenbutter
Die Blüten mit einem Wiegemesser in kleine Partikel zerhacken. Zusammen mit der Butter in eine flache Schale geben und gut vermischen. Etwa 30 Minuten ziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker und etwas Zitronensaft abschmecken. Zu geröstetem Brot oder gegrilltem Fleisch servieren.
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Nicht nur optisch eine Wucht! Die Kombination kann ich mir richtig toll vorstellen.
Also
ich kenne bunte Butter leider nur mit verschiedenen Pfefferkörnern.
Sieht auch prima aus und schmeckt gut.
Z.B. rosa Beeren, eingelegte grüne Pfefferkörner, (wenig) zerstoßene schwarze Pfefferkörner.
Mit Wildblumen kenne ich es nun nicht – aber wenn es Kräuter sein sollen, würde ich evtl. auf die Kräutermischungen für grüne Soße zurück greifen.
Die gibt es im Moment ja überall.
Was für ein Butter ist das? Butter für Kuhe? Ich verstehe das nicht!