Eine junge Britin macht derzeit das kulinarische Paris unsicher. Doch nicht etwa mit hochtrabender Sterneküche, sondern mit französischer Hausmannskost. Rachel Khoo hat sich einen Traum erfüllt: Sie eröffnete 2011 ein eigenes Restaurant, in ihrer eigenen kleinen Wohnung. Platz fanden dort genau zwei Gäste. Kündigte sie einen neuen Schlemmer-Termin an, waren die Plätze innerhalb weniger Sekunden ausgebucht. Nun hat sie sogar ihre eigene Kochshow auf BBC, wo sie den Briten auf ihren zwei Kochplatten zeigt, was sich abseits der gehobenen Gastronomie auf die Beine stellen lässt. Wir haben uns inspirieren lassen und spontan ihre Version der Croques Madame nachgekocht. Und wir sind fasziniert von der simplen wie raffinierten Idee: Ein Sandwich in Muffinform.
Rachel Khoo stammt aus London, aus einer Stadt, in der man nur an Michelin-Sterne denkt, wie sie selbst sagt. Sie, das kleine Mädchen, das nur ein paar Brocken Französisch sprach, wagte vor sechs Jahren das Abenteuer, sparte ein wenig Geld zusammen und setzte über nach Frankreich. Ihre Ersparnisse investierte sie in einen dreimonatigen Patisserie-Kurs an der weltweit führenden Gastronomieschule „Le Cordon Bleu.“ Sie schrieb Kochbücher, gab Backkurse und eröffnete irgendwann das kleinste Restaurant der französischen Hauptstadt, wenn nicht gar Frankreichs, das sie mittlerweile – wohl aufgrund des Medienrummels um ihre Person – wieder geschlossen hat. Es klingt fast zu romantisch, wenn man die Geschichte der jungen Britin erzählt, doch ihre Erfolgsgeschichte geht weiter. Ihre eigene kleine Kochserie „The Little Paris Kitchen: Cooking with Rachel Khoo“ spiegelt exakt diese traumhafte, bunte Zauberwelt wieder, in die Rachel Khoo offenbar eingetaucht ist. Die Folgen sind absolut sehenswert, in Spiegelreflex-Optik gedreht, mit einer überaus charmanten Protagonistin, die – als sei es der Superlative noch nicht genug – auf ihren wenigen Qudratmetern auch noch unverschämt raffinierte Hausmannskost kredenzt. Hier das Rezept der Croques Madame, leicht abgewandelt, zum Nachkochen. Wir legen euch aber ans Herz, zumindest mal diese, wenn nicht sogar alle Folgen anzuschauen. Ja, wir sind ein wenig verliebtzaubert!
Hier gibt’s das zauberhafte Kochbuch von Rachel Khoo
Zutaten für 6 Croques Madame
- 6 Scheiben Toastbrot
- 6 Eier
- 50 Gramm Butter
- 200 ml Milch
- 20 Gramm Mehl
- 6 Scheiben gekochten Schinken
- Gruyère oder Cheddar gerieben
- Salz&Pfeffer
- Schnittlauch
- weißer Pfeffer
- Muskat
- eine Muffinform
Zubereitung
Die Toastscheiben von der Rinde befreien und mit einem Wellholz ein wenig plattieren. Die Butter in einem Topf schmelzen lassen und etwa die Hälfte dazu benutzen, die Scheiben mit Butter zu bestreichen. Die gebutterten Toasts in die Muffinform legen, dabei an zwei Kanten leicht anreißen und übereinander schieben. (Sieht man im Video gut).
Jeweils eine Scheibe vom Schinken in ein Toastförmchen geben. Nun für eine Bechamelsauce das Mehl in der restlichen Butter kurz anschwitzen, es darf jedoch nicht braun werden. Die Milch langsam dazugeben und mit einem Schneebesen permanent rühren, sonst klumpt die Sauce. Kurz aufkochen, bis die Flüssigkeit sämig wird, mit Muskat, Salz, Pfeffer und Schnittlauch abschmecken.
Nun ein Ei aufschlagen, den Großteil des Eiweiß abkippen und das Eigelb zum Schinken in die Formchen geben. Einen Klecks der Bechamelsauce darauf geben und mit Käse bestreuen. Bei 180 Grad 15 Minuten im Backofen backen und mit Schnittlauch bestreut servieren. Wer das Eigelb hart will, der bäckt fünf Minuten länger!
Hier geht’s zur Facebookseite von Rachel Khoo und ihrem Restaurant.
Das hört sich ein wenig an wie Julia Child’s Geschichte.
Gefällt mir gut.
Da sieht man mal wieder, dass Blogger in Frankreich (und auch den USA) wesentlich mehr Erfolg und einen höheren Status haben, als in Deutschland und das mit einfacher Küche (Hauptsache Französisch…, obwohl die ersten Kochbücher ja aus Italien stammen, wie auch die meisten der für französisch gehaltenen Spezialitäten) 🙂
Übrigens: müsste es im Plural nicht richtig Croques Mesdames heissen-wenn das bei mir richtig aus dem Französischunterricht hängengeblieben ist?
Liebe Grüsse
Markgraflerin
Du hast Recht mit deinem Einwand, es heißt tatsächlich anders. Aber offenbar verwendet man den Singular also Croques Madame. Danke jedenfalls füe den Hinweis 🙂
Habe die Croques gestern mal nachgekocht. Wirklich ein super Snack – total lecker, schnell gemacht und echt easy!
Cool, freut mich! Habe gestern Abend auch mal wieder eine Folge von Rachel Khoos BBC-Sendung angeschaut, da hat sie schon wieder ein spannendes Eiergericht gekocht.
–> http://youtu.be/uZ6V2b1eAVY
Jau – die neuere Folge hatte ich mir auch schon angesehen. Sieht auch schon wieder gut aus.
Letztes Wochenende habe ich die Croques gleich noch einmal in größeren Mengen für ein Sommerfest gemacht. Kamen super an und waren ruckzuck alle.
Hier noch mein kleiner Bericht dazu: http://maennerkochrunde.de/croques-madame-muffins
Eine Frau, die ab und zu in ihrer Mini-Wohnung für zwei Gäste kocht, würde ich nicht mit „betreibt ein Restaurant“ beschreiben. Und wenn doch, das Restaurant gibt es schon seit 2011 nicht mehr.
Danke für den Hinweis, das war uns entgangen. Was den ersten Einwand angeht: Ich würde das schon als Restaurant bezeichnen, da sie es als selbst als solches bezeichnet.
[…] von uns, der nicht durch die Kinder zu stark beansprucht wird. 😉 Jedenfalls habe ich zur Vorspeise Madames Croques an Feldsalat mit Preiselbeerdressing überlegt. Das Hauptgericht Dorade hat mein Schwager […]