Hummus wie aus Syrien: Das Original von Maro und Mohammed

Was kann man an Hummus schon falsch machen? Kichererbsen, Tahin, Olivenöl, Knoblauch – mixen und fertig. Das war lange Zeit meine Sicht auf dieses so traditionsschwangere Gericht. Als wir uns vor etwa zwei Jahren hier zum ersten Mal näher mit Hummus beschäftigt haben, wurde schlagartig klar, dass Hummus kein schneller Snack ist, sondern eine Wissenschaft. Die ersten Erkenntnisse auf unserer Hummus-Reise flossen in diesen sehr ausführlichen Artikel.

Es gibt allerdings einen sehr großen Unterschied zwischen der theoretischen Auseinandersetzung mit Hummus und einem Kichererbsen-Guiding von Menschen, für die Hummus zum Leben gehört wie für mich der morgendliche Kaffee. Und genau das hatte ich mir von Folge zwei der Show des guten Geschmacks erhofft. Mein Wunsch: Ein paar mehr Einblicke, ein paar Kniffe und natürlich Geschichten aus Damaskus. Dass es dann gleich ein regelrechtes Kicherebsen-Spektakel werden würde – das hätte ich mir so nicht erträumen können. Und am Ende stand da ein Hummus, bei dem ich einfach nur die Augen schließen wollte. So gut, so klar, so rein und mit einer Ausgewogenheit, die ich in einem Hummus bis dahin noch nie erlebt hatte. Aber seht selbst –

Hummus mit Maro und Mohammed – meine Learnings

Was nehme ich mit aus dieser denkwürdigen zweiten Folge der Show des guten Geschmacks?

  • Verwende niemals vorgekoche Kichererbsen aus der Dose. Alleine Mohammeds eindringlicher Blick bei dieser Frage lässt keine andere Option zu.
  • Kichererbsen müssen zwangsläufig mindestens 12h einweichen, bevor sie gekocht werden. Hummus ist also kein „schnell mal spontan“ Gericht. Zumindest, wenn man Maro und Mohammeds Anspruch gerecht werden möchte.
  • Der Knoblauch wird vor dem Mixen gemörsert und mit Wasser vermengt – das macht ihn milder und das Aroma wird besser transportiert.
  • Eiswürfel machen den Hummus besonders cremig.
  • Tahin erst am Ende dazu geben, wenn Kichererbsen, Eis, Knoblauch und Öl schon vermeng wurden. Sonst wird der Hummus zu dickflüssig.
  • Nicht an der Zitrone sparen. Auf 1 Kilo eingeweichte Kichererbsen kommt der Saft von drei Zitronen. Das bringt die nötige Säure ins Gericht.
  • Hummus wird mit unterschiedlichsten Toppings serviert. Mein Favorit: Butterschmalz und gebratene Pinienkerne.
  • Es gibt nicht „das eine“ Hummus-Rezept. Es existieren auch Varianten ganz ohne Tahin.

Das Rezept für den Hummus aus der Show des guten Geschmacks

Hummus nach syrischer Art

Das Rezept für den sensationellen Hummus aus Folge 2 der Show des guten Geschmacks
5 von 3 Bewertungen

Zutaten
  

  • 500 gr getrocknete Kichererbsen
  • 1/2 TL Natron
  • Saft von zwei großen Zitronen
  • Kicherebsen-Kochwasser (nicht wegschütten)
  • 10 gr Salz
  • Eiswürfel
  • 1 Zehe Knoblauch, fein zerstoßen
  • 200 gr helles Tahin
  • Olivenöl zum Servieren
  • Petersielie zum Garnieren
  • Paprikapulver zum Dekorieren
  • Pinienkerne und Butterschmalz (optional)

Anleitungen
 

Vorbereitung am Vortag

  • Die getrockneten Kichererbsen in einer Schüssel mit lauwarmen Wasser übergießen bis sie zumindest zwei-Finger hoch bedeckt sind.
  • Über Nacht bzw. zumindest 12 Stunden quellen lassen.

Kichererbsen kochen

  • Das Einweichwasser abgießen und die Kichererbsen mit in einem Topf mit soviel frischem Wasser übergießen, dass sie wieder zumindest 2-3 Fingerbreit unter Wasser stehen. Natron dazu geben und zum Kochen bringen.
  • Die Kichererbsen 1 bis 2 Stunden kochen. Während der ersten halben Stunde bildet sich ein weißer Schaum der immer wieder abgeschöpft werden sollte.
    Die Kichererbsen sind fertig, wenn sich die Haut leicht löst und die Kichererbsen zwischen den Fingern zerdrückt werden können.
  • Die Kichererbsen abtropfen lassen, dabei etwas Kochwasser in einer Schüssel abfangen. Ein paar gekochte Kichererbsen als Deko zur Seite stellen.
  • Die Kichererbsen vollständig abkühlen lassen und idealerweise kühl stellen, bevor es an die Hummus-Herstellung geht.

Hummus zubereiten

  • Knoblauch mit etwas Salz im Mörser zu einer Paste verarbeiten, anschließend mit 2-3 EL Wasser vermengen.
  • In einem leistungsstarkem Standmixer (alternativ: in einer Schüssel + starkem Stabmixer) die gekochten und abgekühlten Kichererbsen, den Saft der Zitronen, etwas Kochwasser und das Salz geben und aufmixen. Nach etwa einer Minute eine Handvoll Eiswürfel hinzugeben und weitermixen. Falls die Masse zu trocken erscheint, wieder etwas Kochwasser hinzugeben.
  • Sobald ihr eine glatte Creme erhaltet, die "Knoblauch-Paste" und das Tahin hinzugeben und noch einmal gründlich durchmixen. Mit Salz und ggfs. noch etwas Zitronensaft abschmecken.

Hummus anrichten

  • Hummus in eine Schale geben und in der Mitte eine Kuhle bilden.
    Ein paar Kichererbsen in die Mitte geben, gehackte Petersilie darüber streuen.
    Den feuchten Zeigefinger in das Paprikapulver tauchen und am Rand in den Hummus tupfen, so dass ein roter Tupfer entsteht. In regelmäßigen Abständen um den gesamten Rand wiederholen.
    Mit reichlich gutem Olivenöl begießen.
    Optional Butterschmalz in einer Pfanne schmelzen und darin Pinienkerne goldbraun rösten. Über den Hummus und die Petersilie geben und noch warm servieren.
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Jule
1 Jahr zuvor

Unfassbar gut. So fluffig und cremig. Eigentlich müsste man es Hum-mousse nennen. 😄 Nächstes mal experimentiere ich mit ner spicy Komponente. 🤘🏼

Terese Tönnies
Admin
Reply to  Jule
1 Jahr zuvor

❤️

Sanne
1 Jahr zuvor

5 Sterne
Vielen Dank für das tolle Rezept! Wie lange hält sich denn das Humus im Kühlschrank?

Karin
6 Monate zuvor

Mir drängt sich schon seit geraumer Zeit folgende Frage auf. Wird die Haut der Kichererbsen grundsätzlich entfernt oder kommt sie mit in den Mixer? Danke dafür!

Angelika
6 Monate zuvor

5 Sterne
Maro und Mohammed vielen Dank für das Familienrezept. Es ist der leckerste Hummus den ich je hergestellt und gegessen habe. Und danke auch fürs einstellen. 🙏🙏❤️