Es sind die immerselben Stücke die im Sommer auf dem Grill landen – zumindest bei 90% aller Deutschen: Schweinenacken, Roastbeef, Hühnerbrust und wenn’s richtig gut läuft, auch mal ein Steak am Knochen. Unter Umständen macht das einen Monat lang Freude, weil es irgendwie schon immer so war, aber mal ganz ehrlich: Spätestens Mitte Juli wird dieses jährlich wiederkehrende Fleisch-Ensemble doch unglaublich langweilig. Und nachhaltig ist das schon mal gar nicht.
Vom Rind ist mehr grillbar als nur der Rücken
An einem Rind oder einem Schwein hängt naturgemäß mehr als nur ein Filet, eine Lende und ein Entrecote. Die Nose-to-Tail-Bewegung, angeführt von Visionären wie Fergus Henderson, versucht das Bewusstsein für einen ganzheitlichen Umgang mit dem Nahrungsmittel Fleisch bereits seit Jahren in den Köpfen von Gourmets zu verankern. Ziel ist es einerseits, dem Tier als Lebensmittel mehr Respekt entgegen zu bringen. Es wäre “unanständig” – so Henderson – ein Tier nicht von Kopf bis Fuß zu verspeisen, das für den Genuss einiger weniger gestorben ist. Das ist die moralische Komponente von Nose-to-Tail. Dass aus dieser moralischen Motivation heraus nun Scharen von Bürgern plötzlich Hirn und Leber mögen, kann man nicht erwarten.
Nose-to-Tail für den Grill
Leichter zugänglich scheint mir die kulinarische Seite der Nose-to-Tail-Bewegung. Einfach mal etwas Ungewöhnliches grillen! Geschmack und Textur der Standardstücke Rinderfilet & Co. sind den meisten Fleischessern bestens vertraut. Dass jenseits davon, tief drinnen im Rind und im Schwein, echte Delikatessen schlummern, wissen leider die wenigsten Fleischliebhaber. Gerade deshalb ist es schön zu sehen, dass sich Jahr für Jahr mehr innovative Metzgereien und Online-Shops der Nose-to-Tail-Bewegung anschließen. Da tauchen plötzlich Fleischstücke auf, die bislang kaum ein Griller auf dem Zettel hatte. Wir haben zusammen mit Schickling Grill für Fleischglück fünf Cuts gegrillt, die ihr garantiert noch nie auf dem Grill hattet. Lasst euch inspirieren!