Knusprige Ofenkartoffeln – keine Aufgabe, an der ein Hobbykoch scheitert. Das dachte ich schon diverse Male und immer wieder holte mich die Realität mit einer simplen und frustrierenden Tatsache ein. Meine Ofenkartoffeln wurden einfach nicht knusprig. Wenn ich den Ofen öffnete, dann waren sie meist schön gebräunt, innen cremig weich, aber einfach nicht perfekt knusprig. Egal wie heiß der Ofen, egal in welchem Öl gewälzt, in welcher Form gebacken. Der Crunch an der Oberfläche meiner Ofenkartoffeln fehlte jedes einzelne Mal. Ich wollte es krachend, ultra-knusprig, heftig crunchy und fand lange kein Mittel. Jetzt, endlich hab‘ ich die Lösung!
Inhaltsverzeichnis
Deshalb werden Ofenkartoffeln richtig knusprig
Ich ging also einen Schritt zurück und betrachtete das Problem etwas ganzheitlicher: Wie sehen Produkte aus, die man mit einem Knusper-Erlebnis in Verbindung bring? Cornflakes, Chips, Wan-Tan, Streusel? Und was unterscheidet sie von meinen Ofenkartoffeln? Na, merkt ihr was? Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff, worin mein Fehler lag: Kein Knusper-Moment kommt mit einer glatten Oberfläche. Crunch kommt erst durch kleine Verästelungen, die so viel Wasser verlieren, dass sie ganz und gar austrocknen und so für das erwünschte Mundgefühl sorgen. Soweit die Theorie – doch wie setzt man das nun bei einer Ofenkartoffel in die Praxis um? Zwei Wege führen zum Erfolgerlebnis, auf das ich so lange warten musste.
Methode 1: Kartoffeln mit der Gabel aufrauen
Die Kartoffeln – am besten vorwiegend festkochende- muss man zunächst schälen und in Spalten schneiden. Doch statt sie – wie bisher – jetzt schon im Öl zu wälzen, fügt man hier den entscheidenden Zwischenschritt ein. Mit einer Gabel ritzt man die Kartoffeln mehrfach kreuz und quer ein, bis sie einem kleinen Igel ähneln und viele kleine Stacheln an der Oberfläche auftauchen. Die werden später den Crunch herstellen. Nun wendet man die Kartoffeln kurz in etwas Öl (Olivenöl oder Sonnenblumenöl) und etwas hochwertigem Salz. Das Salz ist der zweite wichtige Trick, denn durch seine hydroskopische Eigenschaft entzieht es der Oberfläche Flüssigkeit und trocknet sie zusätzlich aus. Zusammen mit der neuartigen Struktur führt das zum ultimativen Knuspererlebnis.
Methode 2: Kartoffeln mit dem Sieb aufrauen
Wer große Mengen knuspriger Ofenkartoffeln herstellen möchte, wird wohl kaum 100 Spalten Stück für Stück einritzen wollen. Hier kommt Methode zwei ins Spiel: Die Kartoffeln werden ebenfalls geschält und geschnitten – dann kocht man sie für 2-3 Minuten im Wasser. Die Oberfläche ist dadurch schon gar und weich. Wenn man sie nun in einem Drahtsieb wie dieses hier* kräftig hin und her schüttelt, hat das einen ähnlichen Effekt wie beim Einritzen mit der Gabel. Die Oberfläche wird aufgerauht und bildet quasi kleine Kartoffel-Streusel.
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Die Ofenkartoffeln richtig backen
Eine goldbraune Kruste benötigt viel Hitze, doch die Kartoffeln brauchen Zeit, um gar zu werden. Ich verzichte deshalb auf den Ofen-Grill, und setze stattdessen auf die Umluft-Funktion – dann aber mit voller Leistung. Mein Ofen erreicht 250 Grad, so brauchen die Kartoffeln etwa 25-30 Minuten, bis sie gar sind und sich an der Oberfläche eine schöne Kruste gebildet hat. Dann schalte ich zum Abschluss für etwa zwei Minuten auf Grill und beobachte den Prozess permanent. Das Ergebnis ist grandios und besser als alles, was mir zuvor als “ knusprige Ofenkartoffeln“ angeboten wurde.
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Das Rezept für perfekt knusprige Ofenkartoffeln
Ultra knusprige Ofenkartoffeln
Zutaten
- 10-15 mittelgroße Kartoffeln (festkochend)
- 2 EL hochwertiges Öl (z.B. Olivenöl oder Sonnenblumenöl)
- 1 TL hochwertiges Salz
- Rosmarinzweige
Anleitungen
Kartoffeln vorbereiten
- Kartoffeln schälen und in Spalten schneiden, dann in einen Topf mit heißem Wasser geben und für 2 bis 3 Minuten aufkochen.
Kartoffeln anrauen
- Anschließend Kartoffeln abgießen und Portionsweise in ein feinmaschiges Drahtsieb wie dieses* geben und kräftig schütteln.
- Im Anschluss die Kartoffeln und den Rosmarin in Öl und Salz wenden. Das geht am besten, wenn ihr die Kartoffeln in eine große Frischhaltedose (z.B. diese*) gebt, Salz und Öl hinzufügt und die geschlossene Dose kurz durchschüttelt.
- Dannach die Kartoffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtem Ofenblech verteile und in den vorgeheitzten Ofen schieben.
Kartoffeln richtig backen
- Kartoffeln bei 250°C und Umluft für 25 bis 30 Minuten backen.
- Am Ende 2 bis 3 Minuten auf Grill-Funktion umschalten. Et voilà, ihr habt vor euch die knusprigsten Ofenkartoffeln, die ihr je gegessen habt!
Liste des Zubehörs und meine Tipps
Für die Ofenkartoffeln verwende ich folgendes Zubehör:
- Ein gutes Topfset: Dieses 5-teilige Topfset von WMF* aus Edelstahl mit Glasdeckeln ist ein absoluter Preis-Leistungs-Hit und kann ich nur empfehlen!
- Große Frischhaltedose mit Deckel: Für das gleichmässige Verteilen des Öls – oder eigentlich jeglicher Marinade – verwende ich eine große Frischhaltebox wie diese*. Einfach Salz, Öl und den Rosmarin dazugeben, Deckel drauf, schütteln, fertig.
- Sieb: Für das Anrauen der Kartoffeln braucht ihr ein Drahtsieb wie dieses hier*.
Mehr solcher Tricks findet ihr auf unserer Facebook-Seite Geniale Koch-Tricks
Guten Appetit, ihr Lieben :)! Wenn euch unsere ultra-knusprigen Ofenkartoffeln gefallen, solltet ihr auf jeden Fall auch reinschauen wie ihr Bacon richtig kross bekommt, und wie Buger und Steak perfekt gelingen.
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Also wenn ich die Beiträge auf dieser Seite lesen, dann kann ich meinen Hunger gar nicht mehr zurückhalten. Heute Mittag gibt es knusprige Ofenkartoffeln mit leckerem Zander-Filet! Danke für all die Tipps und Tricks!:))
Super, werde ich bald mal ausprobieren 🙂
Nur Kartoffeln sollte man höchstens bei 200 Grad im Ofen garen, ansonsten bildet sich Acrylamid !
Da hast du zwar grundsätzlich Recht, aber das tun sie auch schon bei niedrigeren Temperaturen. So ab 120 C° und dann rasant ab 170 C° und sowieso ist das Zeug in etlichen Lebensmitteln; Keksen, Kaffee, Toast, Brot usw. usf. Studien haben auch immer noch keine Belege für Verbindungen von Acrylamidgehalt und erhöhte Krebsrate (beim Menschen) gefunden, eher im Gegenteil, es soll wohl sogar das Darmkrebsrisiko gesenkt haben. Also, wenn man nicht auf etliche Lebensmittel verzichten will, dann sollte man sich darüber nicht so den Kopf zerbrechen.
(und nur weil Ratten/Labormäuse davon Krebs bekommen hat das absolut keine Bedeutung für den menschlichen Organismus, der nunmal, ob man es will oder nicht, anders funktioniert)
Die Kartoffelecken probiere ich übrigens gleich mal aus und freue mich schon drauf 🙂
Was heißt crunch? Bitte in Deutsch schreiben
Crunch = Knusper. Klingt aber halt besser 🙂
Hallo Luki,
meine rumänische Freundin hat mich grade darauf hingewiesen, dass „in Deutsch“ ein Anglizismus ist. Richtig ist „auf deutsch“. Ich dachte das hilft dir bei zukünftigen Annotationen.
Liebe Grüße
http://www.seriouseats.com/recipes/2016/12/the-best-roast-potatoes-ever-recipe.html auch ne gute Variante 🙂
Wow, die sehen wahnsinnig gut aus!
Du kannst die Kartoffeln auch kalt wässern um einen Teil der Stärke zu entfernen (die macht es laberig)
Danach gut abtrocknen und die Oberfläche ist rauher. Beim vorkochen passiert eigentlich lediglich das gleiche wie beim wässern. Und dann ab zum frittieren oder backen.
So wird es in der industriellen Produktion im Prinzip auch gehandhabt….Richtig crunchy eben 😉
Super Tip, vielen Dank 🙂
Welche Kartoffelsorte verwendest du?
Hi Rudi!
ich verwende dazu vorwiegend festkochende. Die Bleiben einigermaßen stabil und werden gleichzeitig cremig im Inneren.
Liebe Grüße,
David
Gerade ausprobiert mit der Methode Kochen und dann im Sieb aufrauhen. War ein Traum. Danke für die Anleitung.
Hi Fak!
Das freut uns riesig! Vieln Dank fürs Feedback 🙂
Liebe Grüße,
David
Das hört sich wirklich gut an – toller Trick mit dem Vorkochen. Salzt Du die Kartoffeln dann noch vor dem Backen? Gibst Du Ölivenöl vor dem Backen darüber?
Hi Wolfgang, ich gebe tatsächlich grobes Meersalz darüber – so rauht sich die Oberfläche noch weiter auf und die Salzkristalle sind quasi in der Kruste gebunden und werden selbst zur Kruste.
Liebe Grüße,
David
Hallo Zusammen
Habe ich das richtig verstanden, dass die Kartoffeln im Nachhinein mariniert werden?
Grüsse tobi
ps. probiere sie bald einmal aus!
Es gibt noch einen weiteren Trick zu Deinem Tipp #2: nachdem man die Kartoffeln im Sieb hin und hergeschüttelt und damit die Oberfläche aufgeraut hat, fügt man auf 1 kg Kartoffeln zwei Teelöffel Mehl bei und mischt es gut unter die Kartoffeln. Dann werden sie NOCH knuspriger!
Liebe Grüsse
Rahel
Starker Tipp, danke!!
Leider muss ich aussteigen, wenn ich Bullshit wie „hochwertigem Salz“ lese. Sorry.
Hallo Benedikt,
Nun ja, es gibt durchaus massive Qualitätsunterschiede was Salz angeht (-Zugrunde liegen Faktoren wie Verarbeitungsgrad, Feuchtigkeitsgehalt, Herkunft/chemische Zusammensetzung usw. Wie knusprig deine Ofenkartoffeln werden, hängt natürlich nicht von dem verwendetem Salz ab, nimm also gerne das, was du auch sonst immer benutzt 🙂
Liebe Grüße,
Terese