Yotam Ottolenghi hat mit seiner Variante der Baba Ghanoush bereits vor Jahren meine Sicht auf Auberginen maßgeblich geprägt. Damals erkannte ich, dass ich Auberginen bis dato einfach völlig falsch behandelt hatte. Zu wenig Zeit, zu wenig Hitze, zu wenig Fett. Gelernt. Verinnerlicht. Denn in genau dieser Kombination avancierten die geschmorten und anschließend zu einer Paste verarbeiteten Auberginen von einem ungeliebten Gemüse zu einem, das mittlerweile zu den Top 3 Gemüsesorten in meiner Küche gehört. Aufmerksame Leser dieses Blogs könnten das wissen.
Inhaltsverzeichnis
Inspirationen
Dass die Kombination aus weichgeschmorter Aubergine und einer leichten Säure aus Joghurt, Zitrone oder einem hochwertigen Essig sehr gut funktoniert, liegt auch daran, dass Auberginen sehr viel Fett binden können. Ohne einen säurehaltigen Gegenpol ist mir das zu mächtig. Die Verbindung aus reichhaltiger Cremigkeit und Milchsäure-Frische finde ich hingegen genial. Das zeigt sich auch in diesem Rezept, das dem selben Schema folgt. Die Auberginen garen im Ofen über 40 Minuten bis zum völligen Zerfall der Zellstruktur. Eine leichte Creme aus Schafsjoghurt, Buttermilch und etwas Knoblauch fängt die Schwere des Auberginen-Muses gut auf und die Granatapfelkerne fungieren als hervorragende Texturgeber und spritzen beim Zerplatzen süße Akzente in die Auberginen-Joghurt-Masse.
Bis dahin ist das eine sehr einfache und gleichzeitig feine Kombination, die stark an Ottolenghis Rezept aus „Genussvoll vegetarisch*“ angelehnt ist. Dort schlägt er vor, die Auberginen beim Garen mit Thymian zu aromatisieren und ihnen anschließend mit Zatar den obligatorischen fernöstlichen Twist zu geben. Die Gewürzmischung aus Wildem Thymian, Sumach, Sesam und Salz harmoniert prächtig mit dem Schafsjoghurt (Ottolenghi verwendet normalen Joghurt) und war für mich eine absolute Entdeckung – bin ich doch sonst eher sparsam beim Einsatz von Würzmischungen. Das Gericht funktioniert jedoch auch ohne Zatar, im Vergleich fand ich es ganz ungewürzt aber fast schon langweilig.
Das Rezept
Auberginen mit Schafsjoghurt und Granatapfel
Zutaten
- 3 Bio-Auberginen
- 6 TL Olivenöl
- 12 Zweige Thymian
- 200 g Schafsjoghurt
- 50 ml Buttermilch
- 1 TL Zucker
- 1/2 Zehe Knoblauch
- Zatar
- Meersalz
- Pfeffer
- frische Minze
Anleitungen
- Die Auberginen halbieren und dreimal mit einem Messer quer einritzen. Auf ein Backblech mit Backpapier legen. Mit Olivenöl bepinseln und auf jede Hälfte zwei Thymianzweige legen. Mit etwas Meersalz bestreuen und im vorgeheizten bei 200 Grad Ober/Unterhitze etwa 40-45 Minuten backen.
- Den Schafsjoghurt mit der Buttermilch mischen und den Zucker unterrühren. Die halbe Knoblauchzehe schälen, hauchfein hacken und unter die Joghurtmasse rühren. Ziehen lassen, bis die Auberginen fertig gegart sind.
- Eine Schale mit Wasser füllen und den Granatapfel unter Wasser halbieren. Die Kerne (immer noch unter Wasser) auslösen. Das Wasser mit den Kernen durch einen Sieb gießen und die Granatapfelkerne auffangen
- Nach 40 Minuten die Auberginen aus dem Ofen holen, in eine schöne Form setzen und etwa 10-15 Minuten ruhen lassen – sie sollten noch laufwarm sein. Die Joghurt-Masse darüber geben, (nach Belieben) mit Zatar bestreuen und mit den Granatapfelkernen garnieren.
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Liste des Zubehörs und meine Tipps
Ich kann für dieses Rezept folgendes Zubehör empfehlen:
- Ein gutes Schüsselset: Ich verwende dieses Set von Rösle* weil die Schüsseln schön tief sind. Das heißt es spritzt nichts wenn ich den Mixer verwende und sie sind auch sehr gut für’s Wasserbad geeignet.
- Ein gutes Messerset und Messerschärfer: Immer wenn Gemüse und Kräuter geschnitten werden, ist ein gutes und sehr scharfes Messer wichtig. Dieses Set von WMF* begleitet euch dann bei noch ein paar mehr Rezepten und wenn die Messer mal geschliffen werden müssen gibt es dafür auch eine gute Lösung*!
- Küchenwaage: Ich bin grundsätzlich ein Freund der Pi-mal-Daumen-Methode, aber das Rezept funktioniert natürlich am besten, wenn ihr die Proportionen beachtet. Diese günstige und super simple Küchenwaage* verwende ich schon seit einiger Zeit und bin echt zufrieden.
Weitere Rezepte unter Auberginen-Beteiligung findet ihr übrigens hier:
- Frittiertes Gemüse mit Joghurt-Sauce (nach Ottolenghi)
- Baba Ghanoush mit Ziegenfrischkäse
- Bowl mit Auberginen, Austernseitlingen und Steinpilz-Hirse
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Das klingt unglaublich verführerisch und ich stelle mir gerade auch die Mischung Granatapfel mit der Joghurt-Masse und dazu die Aubergine sehr lecker vor. Ich würde es am liebsten selbst mal probieren. Mich schreckt nur der Granatapfel ab. So gerne ich ihn auch esse, ich schaffe es nicht, ihn zu verarbeiten, ohne dass die Küche nachher renoviert werden muss ^_^
Hi Christina,
im Artikel habe ich ja angedeutet, wie mans machen kann. Einfach unter Wasser pulen, so spritzt nichts 🙂
Liebe Grüße,
David
Ich bin zwar nicht wirklich ein Fan von Auberginen, aber das sieht bombastisch aus 🙂 Mal schauen vielleicht probiere ich es mal aus. Schließlich liebe ich Buttermilch und Granatapfel 😀
Man kann auch Joghurt aus Kuhsmilch nehmen. Jetzt habe ich hier noch ein „s“ rumliegen, braucht das jemand?