Zoodles, also mit Hilfe eines Spiralschneiders zu „Nudeln“ verarbeitete Zucchini, sind ja wahrlich nichts Neues mehr. Für mich standen sie lange Zeit unter Generalverdacht, nicht mehr als ein „Ersatzprodukt“ zu sein. Ich bin tatsächlich kein Freund davon, den Hauptprotagonisten eines Gerichts unauffällig durch ein Hintertürchen verschwinden zu lassen und stattdessen eine vage ähnelnde „Replika“ aufzustellen. Denn was machen wir uns vor: Unbemerkt bleibt die Neubesetzung ja so oder so nicht – schon allein der Farbe wegen. Meine Strategie beim Kochen geht daher meist in eine andere Richtung: Dann doch lieber das Stück, pardon, das Gericht komplett neu inszenieren. Kurzum: Gemüse als Pasta-Ersatz war nie eine Option. WAR.
Zoodles konnten mich da tatsächlich eines Besseren belehren. Eher zufällig landeten sie vor einiger Zeit auf meinem Teller, unübersehbar auf Spaghetti gestylt und unverkennbar noch immer Zucchini. Was ich jedoch nicht erwartet hatte, war das nussig-leichte Aroma, der angenehme all-dente Biss und das sehr harmonische Zusammenspiel mit der Mascarponesauce. Anders gesagt: Ich war vollkommen begeistert von diesem Pasta-Ersatz! Weil es eben kein Ersatz war, sondern in diesem Fall die noch bessere Variante.
Inhaltsverzeichnis
Fruchtige Tomatesüße und zitronige Säure
Natürlich ist das Rezept, oder besser gesagt die Grundidee davon, dann mit mir nach Hause gewandert. Ursprünglich wurde die Pasta mit Rinderfiletstreifen serviert, die empfand ich aber persönlich fast als störend, da der kräftige Eigengeschmack das fruchtig-cremige Aroma von Mascarpone und Zitrone übertönte. Dafür habe ich meinem Rezept leicht angedörrte Tomaten und geröstete Pinienkerne hinzugefügt und ich verspreche euch: Dieses Gericht ist an Fruchtigkeit kaum zu übertreffen! Tomaten- und Zitronensäure, karamellisierter Tomatenzucker und das röstige Umami der Pinienkerne. Und: Durch die Zucchini bleibt das Gericht trotz Mascarpone angenehm leicht und eignet sich ideal für die kleine Mahlzeit mittags oder ein sommerliches Abendessen auf der Terrasse. Wie man das macht, lest ihr unten!
Das Rezept
Rezept für eine super einfache Zucchini-Pasta mit Zitronen-Mascarponesauce
Zutaten
- 2 mittelgroße Zucchini (möglichst gerade gewachsen)
- 3 EL Mascarpone
- 1 Schalotte oder kleine Zwiebel
- 1/2 frische Knoblauchzehe
- 4 Scheiben einer Zitrone in Bio-Qualität
- 50 mL Gemüsebrühe
- 100 g kleine Strauch- oder Cocktailtomaten
- 2 EL Pinienkerne
- Öl zum Anbraten
- Etwas Petersilie als Dekoration
- Pfeffer, Salz
Anleitungen
Zubereitung der Zucchini-Pasta
- Das Verarbeiten der Zoodles ist denkbar simpel und geht unserer Erfahrung nach am besten mit einem Spiralschneider (zB. dieser*). Alternativ könnt ihr jedoch auch einen Julienneschäler* verwenden. Habt ihr nichts dergleichen im Hause, könnt ihr die Zucchini in der Länge halbiere und mit einem ganz normalen Kartoffelschäler abschälen. Die so entstandenen "Blätter" müsst ihr dann mit dem Messer noch einmal in schmale Streifen schneiden – auch der Länge nach, versteht sich!
- Ich selber koche die Zoodles nicht, sondern gebe ihnen lediglich eine Prise Salz hinzu, mische sie gut durch und lasse sie während der Zubereitung der Sauce bei Zimmertemperatur etwas Wasser ziehen. Kurz bevor die Sauce fertig ist, tupfe ich die Zoodles mit einem Küchentuch noch einmal gut trocken und gebe sie dann zu der Sauce in die Pfanne oder den Topf. Dann 2-3 Minuten in der heißen Sauce schwenken und ab damit auf die Teller!
Zubereitung der angerösteten Tomaten
- Andörren oder-rösten ist eine Vorgang, der sowohl den Geschmack als auch die Textur der Tomaten verändert: Im Gegensatz zum Kochen werden die Früchte dabei leicht fest und laufen an den angeschnittenen Seiten nicht mehr aus. Hinzu kommt die Verdichtung des Geschmacks, was eine angenehm süß-saure Note mit sich bringt. Voraussetzung dafür ist allerdings ein wenig Geduld, da die Tomaten bei niedriger Temperatur am besten werden – und das braucht einfach Zeit, beziehungsweise ein wenig Planung.
- Für dieses Rezept machen wir das Dörrverfahren im Schnelldurchgang in dem wir sie bei 200°C austrocknen (oder eigentlich schon rösten). Das braucht dann insgesammt durchaus länger als eine Stunde aber glaubt mir, die Zeit ist es Wert!
- Dafür die Tomaten halbieren und mit dem Anschnitt nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Ofenblech platzieren. Die Tomaten ganz leicht mit Salz und etwas Zucker bestreuen, das verstärkt das Eigenaroma. Dann die Tomaten für etwa 60 Minuten und 200°C bei Umluft in den Ofen schieben.
- Habt ihr es mal ganz eilig, könnt ihr die selbstgedörrten Tomaten natürlich auch durch gekaufte ersetzen. Nehmt dafür am besten welche, die noch schön saftig sind. Auch sind Industrieprodukte oft mit viel Salz versetzt, um sie länger haltbar zu machen, das solltet ihr beim Abschmecken im Kopf behalten.
Zubereitung der Zitrone-Mascarpone-Sauce
- Die Schalotte oder Zwiebel in sehr kleine Würfel schneiden und für ein paar Minuten im heißen Öl anschwitzen. Den Knoblauch in der Presse oder mit der flachen Seite des Messers zerquetschen und zu den Zwiebeln geben. Kurz weiter anschwitzen, dann mit der Gemüsebrühe ablöschen.
- Nun die Zitronenscheiben und die Mascarpone hinzugeben. Schmelzen lassen und der Sauce etwa fünf Minuten Zeit geben, einzukochen. Sobald sie schön cremig ist, die gedörrten Tomaten dazugeben und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
- Im letzten Schritt mischt ihr die abgetrockneten Zoodles unter die Sauce, lasst sie für 2-3 Minuten warm werden und gebt zum Schluss die in der Pfanne angerösteten Pinienkerne hinzu. Guten Appetit, eure super leckeren Zitronen-Mascarpone Zoodles sind jetzt fertig!
PS: Ihr könnt die Zoodles natürlich auch immer durch ganz normale Spaghetti ersetzen. Aber glaubt mir: Bei diesem Rezept wären die das „Ersatzprodukt“! Was auch perfekt dazu passt: Gefüllte Zucchiniblüten, zum Beispiel nach diesem Rezept.
Liste des Zubehörs und meine Tipps
Ich verwende folgendes Zubehör:
- Spiralschneider: Ich selber verwende einen ganz simplen Spiralschneider so wie dieser* und bin auch ziemlich zufrieden. Alternativ könnt ihr wie gesagt uch einen Julienneschäler* verwenden oder, falls ihr regelmässig unterschiedliches Gemüse aufbereitet, bietet sich eine elektrische Schneidmaschine wie diese von WMF* an. Die eignet sich besonders wenn ihr z.B. öfters Möhern verwendet, das ist mit manuellen Spiralschneider nämlich ziemlich anstrengend!
- Ein gutes Schüsselset: Ich verwende dieses Set von Rösle* weil die Schüsseln schön tief sind. Das heißt es spritzt nichts wenn ich den Mixer verwende und sie sind auch sehr gut für’s Wasserbad geeignet.
- Ein gutes Topfset: Dieses 5-teilige Topfset von WMF* aus Edelstahl mit Glasdeckeln ist ein absoluter Preis-Leistungs-Hit und kann ich nur empfehlen!
- Pfanne: Für dieses Rezept verwende ich gerne mein Wokpfanne* weil ich darin sowohl die Zwiebeln schön anbraten, als auch Sauce und Zoodle am Ende schön mischen und kurz anheizen kann.
- Große Frischhaltedose mit Deckel: Um die Zoodels „ausschwitzen zu lassen, gebe ich sie immer in eine große Frischhaltebox wie diese*, streue ein bisschen Salz darauf und schüttel die Dose einmal gründlich durch. Dadurch verteilt sich das Salz gleichmässig und die Zucchine geben schön wasser ab. Selbes Prinzip verwende ich auch für Grillgemüse, in dem Fall mit Öl und Gewürzen.
- Ein gutes Messerset und Messerschärfer: Immer wenn Kräuter geschnitten werden, ist ein gutes und sehr scharfes Messer wichtig. Dieses Set von WMF* begleitet euch dann bei noch ein paar mehr Rezepten und wenn die Messer mal geschliffen werden müssen gibt es dafür auch eine gute Lösung*!
- Küchenwaage: Zwar arbeite ich oft und gerne nach Pi-mal-Daumen-Maßen, aber bei dem Bulgur kann ich nur empfehlen, die genauen Angaben zu befolgen. Diese günstige und super simple Küchenwaage* verwende ich schon seit einiger Zeit und bin echt zufrieden.
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Hi Terese, versuche gerade dein Rezept nachzukochen, doch leider verbrennen die Tomaten immer im Ofen. Kann es sein, dass 200 Grad einfach zu heiß sind? Danke und liebe Grüße Lukas
Hallo Lukas, versuch es mal bei 180°C. Das hatten wir anfangs so gemacht aber in unserem Ofen dauerte es mit der Temperatur immer ewig. Grundsätzlich würde ich Dir empfehlen, ab 45-50 Minuten ein aufmerksames Auge auf den Tomaten zu haben und sie im Zweifelsfall früher rauszuholen. Liebe Grüße und viel Spaß mit dem Rezept!